WJ Würzburg besuchen DLO der Bundeswehr
Würzburg / Veitshöchheim – Eine Delegation der Würzburger Wirtschaftsjunioren (WJ) besuchte den Stab der Division Luftbewegliche Operationen (DLO) der Bundeswehr in Veitshöchheim. Ziel war es, aus erster Hand Informationen zur Logistik bei weltweiten Bundeswehreinsätzen und der Bedeutung des Standortes Veitshöchheim zu bekommen.
Die DLO mit Sitz in Veitshöchheim ist mit 320 Hubschraubern verschiedener Größen Herr über nahezu alle in Deutschland stationierten Militärhubschrauber. Die gesamte Flugtransportlogistik für Auslandseinsätze wird hier vorgeplant. Dazu zählen auch die Material- und Personalverlegungspläne unter Nutzung von Transportflugzeugen, die etwa von Köln-Wahn, Penzing (Landsberg Lech) oder Wunstorf (Hannover) starten. Zusätzlich agiert die DLO als Leitverband für die Verlegung des aktuellen Einsatzkontingents auf den Balkan und stellt daher selbst eine nicht geringe Anzahl von Soldaten bereit. Zudem steht Oberstleutnant (OTL) Muff kontinuierlich mit den Einsatzplanern der verbündeten Staaten in Kontakt, um beispielsweise den Abzug aus dem Kosovo zu organisieren. "Wir sind absolute Spezialisten im Bereich Logistik, Management und Ausbildung", so Oberst i. G. Brandstetter, Chef des Stabes der DLO, der die Wirtschaftsjunioren im Offizierscasino begrüßte.
Die Wirtschaftsjunioren um Vorstandssprecher Peter Gehring erfuhren auch, dass die DLO die KFOR- (Kosovo Force) und ISAF-Soldaten (International Security Assistance Force) unter anderem in Hammelburg in intensiver Ausbildung auf ihre Aufgaben und die besonderen Bedingungen des Einsatzes vorbereitet. Dazu gehören Informationen über die Bevölkerung und die Geschichte des Balkans bzw. Afghanistans ebenso wie das Üben des richtigen Verhaltens in Krisensituationen. Hinzu kommen die Maßnahmen zum Selbstschutz und die Einsatzregeln. Jeder Soldat erhält auch eine einsatzbezogene Sanitätsausbildung.
Die Wirtschaftsjunioren bekamen Einblicke in die gegenwärtigen politischen Gefahren und Entwicklungschancen in Afghanistan. Auch psychische Belastungen der stationierten Soldaten wurden in der Präsentation nicht verheimlicht: "Es ist einleuchtend, dass wer einige Monate täglich Gewehrsalven und Raketenangriffe in afghanischen Camps miterlebt, als veränderter Mensch nach Deutschland zurückkommt.", so Gehring. Er und der Organisator des Treffens, der Reserveoffizier und ehemalige WJ-Vorstand Ralf Roswora, bedankten sich bei der Stabsführung der DLO mit einem fränkischen Tropfen für die freundschaftliche Aufnahme und die offene und umfassende Information.