Wirtschaftsjunioren legen Emnid-Umfrage zur Kommunalwahl vor
Die Entscheidung um das Amt des Oberbürgermeisters in Würzburg wird aller Voraussicht nach noch nicht am 3. März fallen. Beste Aussichten auf eine Stichwahl mit dem Amtsinhaber Jürgen Weber hat Pia Beckmann, so das Ergebnis einer von den Wirtschaftsjunioren (WJ) Würzburg vorgelegten Studie.
"Diese Umfrage mit Anspruch auf Repräsentativität ist ein objektiver Service für alle, die für Würzburg Verantwortung übernehmen wollen." Mit diesen Worten leitete Radu Ferendino, Geschäftsführer WJ Würzburg, die Vorstellung der jüngsten Prognosen zur Kommunalwahl am 3.3.2002 ein. Die Würzburger Jungunternehmer haben die Studie bei dem bekannten Meinungsforschungsinstitut Emnid in Auftrag gegeben.
Interessiert an der Erhebung durch ein renommiertes Institut dürften nicht nur die Oberbürgermeisterkandidaten sein. "Wir haben die Umfrage im Interesse der Würzburger Wirtschaft und vor allem auch der Würzburger Bürger durchführen lassen.", so Clemens Busch, WJ-Vorstand und Leiter des Arbeitskreises Politik und Wirtschaft. Grund sei eine bislang weitgehend fehlende Transparenz in einem ohnehin "verhaltenen Wahlkampf."
Wenn am Sonntag Wahl wäre…
Mit der klassischen "Sonntagsfrage" haben die WJ Würzburg den Trend des derzeitigen Wählerverhaltens erfasst. Wäre am kommenden Sonntag Kommunalwahl, würden diejenigen Personen, die sicher zur Wahl gehen wollen, so entscheiden:
Wahlsieger wäre demnach die CSU mit 32 Prozent, gefolgt von der SPD mit 18 Prozent und der Würzburger Liste mit 13 Prozent.
Auf den weiteren Plätzen finden sich Bündnis 90/Die Grünen mit 11 Prozent und die Freien Wähler mit 7 Prozent. Weit abgeschlagen landen Bürgerforum und F.D.P mit jeweils 5 Prozent sowie UBW und auch ÖDP mit jeweils 4 Prozent. Insgesamt 65 Prozent der Befragten haben angegeben, sicher zur Wahl gehen zu wollen.
Immerhin 29 Prozent jedoch sind noch unentschlossen. "Hier haben Parteien und Kandidaten die Möglichkeit, kurzfristig noch ein hohes Stimmenpotenzial zu ihren Gunsten mobilisieren.", erklärte Busch.
Aussichten auf das Oberbürgermeisteramt
Die Entscheidung um das Amt des Oberbürgermeisters in Würzburg wird aller Voraussicht nach noch nicht am 3. März fallen. Beste Aussichten auf eine Stichwahl mit dem Amtsinhaber Jürgen Weber (Würzburger Liste) – für ihn votieren 27 Prozent – hat Pia Beckmann (CSU, 23 Prozent). Erst mit einigem Abstand folgen in der Wählergunst Erich Felgenhauer (Bürgerforum, 17 Prozent) und Rainer Boutter (SPD, 16 Prozent).
Lediglich einstellige Prozentpunkte erreichen Matthias Pilz (Bündnis 90/Die Grünen, 6 Prozent), Werner Fischer (Freie Wählergemeinschaft, 5 Prozent), Joachim Spatz (F.D.P., 4 Prozent) und Rene Heelein (ÖDP, 2 Prozent).
Ferendino verwies darauf, dass es sich hierbei um eine Momentaufnahme des politischen Stimmungsbildes in Würzburg und nicht um die Vorhersage des tatsächlichen Wahlergebnisses am 3.3 handelt. Was immer noch als Faktor hinzukommt, der sich in Umfragen nur schwer abbilden lässt, ist das Panaschieren und Kummulieren der Stimmen – insbesondere hierdurch können sich noch Verschiebungen ergeben.
Wirtschaftsförderung muss erst noch greifen
Die Jungunternehmer haben darüber hinaus erneut den Bekanntheitsgrad der Stadtratsmitglieder abgefragt und auch das Meinungsbild hinsichtlich der Leistungen der Kommunalpolitik in Kernfragen wie Förderung der Wirtschaft in Würzburg, Verkehrsinfrastruktur sowie Kulturförderung und Attraktivität der Innenstadt.
Am Beispiel der Wirtschaftsförderung werde deutlich, dass immer noch eher unzufriedene Meinungen quer durch alle Wählergruppen vorherrschten. Eine Ausnahme gibt es lediglich bei Wählern der F.D.P. und der Freien Wähler, wo man mit der Wirtschaftsförderung eher zufrieden ist.
Die Wirtschaftsjuniorenvertreter erklärten, zwar habe die Stadt jetzt durch die Neugliederung des CTW und durch die Verstärkung des Personals die Grundlagen geschaffen, jetzt gelte es aber, auch den richtigen Weg für die Zukunft einzuschlagen.
Hinsichtlich der Kulturförderung sind lediglich die Wähler der Grünen eher unzufrieden. Ähnlich positiv äußerten sich die Befragten hinsichtlich der
Verkehrsinfrastruktur, wo lediglich bei der SPD und der Würzburger Liste eine eher unzufriedene Meinung bekundet wurde. Und auch die Attraktivität der Innenstadt wird generell eher positiv bewertet, ausgenommen die Wähler der FWG und des Bürgerforums.
Marcus Vogel, Vorstandssprecher der WJ Würzburg, begrüßt die Initiative des Junioren-Arbeitskreises. "Die Ergebnise der jetzt vorliegenden Umfrage bestätigen in großen Teilen die im Juni 2001 durch die WJ erhobene Analyse."
Diese hatte damals für Furore gesorgt, weil sie gewissermaßen den Auftakt zum Wahlkampf einläutete. "Wir wollten, dass die Kommunalwahl in Würzburg frühzeitig zum Thema wird, und so zu einer fundierten politischen Meinungsbildung beitragen. Dieses Ziel haben wir erreicht.", so Vogel.
Die detaillierten Ergebnisse der Emnid-Studie sind gegen eine Schutzgebühr von EUR 250,- bei den Wirtschaftsjunioren Würzburg, Tel. 0931/ 4194-326 erhältlich.