Mit dem Oberbürgermeister im Gespräch
Von Unternehmerwünschen und der Stadtentwicklung
Würzburg – Es ist gute Tradition von Oberbürgermeister und Wirtschaftsjunioren Würzburg, sich zumindest einmal im Jahr im Würzburger Rathaus zu treffen und auszutauschen. In beschaulicher Atmosphäre des Grafeneckart trafen die WJ Würzburg am 24.10.2016 auf Oberbürgermeister Christian Schuchardt und dem stellvertretenden Fachgebietsleiter Wirtschaft, Wissenschaft und Standortentwicklung, Dirk Jung.
„Es geht darum, den Finger ein klein wenig in die Wunde zu legen und die Stadtentwicklung aus Unternehmersicht zu beleuchten“, so Andreas Möller (Möller Manlift GmbH & Co. KG). Gleichzeitig wolle man konstruktiv zur Problemlösung beitragen, erklärt Möller weiter.
Das größte Problem für die Entwicklung und Expansion von ansässigen Unternehmen, sowie für Neugründungen in der Stadt Würzburg ist und bleibt die Knappheit von Gewerbemietflächen. Daher stand das Thema in diesem Jahr schwerpunktmäßig auf der Agenda.
Thematisiert wurden Möglichkeiten, neuen Mietraum zu schaffen, wie etwa mit der Verwirklichung des Projekts „Neuer Stadtteil Hubland“, aber auch die Problematik der hohen Kapitalbewegung angesichts stetig steigender Preise sowohl auf dem Gewerbe- als auch auf dem Wohnimmobilienmarkt und die unübersehbare Stellflächen- und Verkehrsproblematik.
Oberbürgermeister Schuchardt beschrieb die Lage Würzburgs als einerseits erfreulich, da der Abstand zu großen Städten eben gerade groß genug sei, um nicht lediglich deren „Vorstadt“ zu sein oder zur reinen Wohnstadt auszubluten. Andererseits, verlange gerade diese Attraktivität, und da waren sich die Gesprächspartner einig, die Zusammenarbeit von Stadt und Landkreis, da die Stadt alleine durch ihre Kessellage nur endliche räumliche Ressourcen wird aufbringen können.
Die Wirtschaftsjunioren stellten in diesem Zusammenhang die wichtige Frage, ob eine Entwicklung zur reinen Wohnstadt in Würzburg zu sehen sei und ob eine solche Dynamik überhaupt aufzuhalten wäre. Es mangele schon jetzt an großen Gewerbeflächen in der Stadt, so die WJ, wovon der „Speckgürtel“ um Würzburg herum selbstverständlich profitiere. Dass dies nicht so sei belege die Wahl Würzburgs zu einer der dynamischsten Städte Deutschlands 2016 durch die Wirtschaftswoche, erklärte Christian Schuchardt. Die Stadt passe sich den Veränderungen im Käuferverhalten an und er sehe nicht die Gefahr, dass Unternehmen die Stadt als weniger attraktiven Standort sehen und abwandern könnten, allenfalls bei größerem Flächenbedarf in die umliegenden Landkreiskommunen.
Stadt und Landkreis müsse man daher zunehmend als wirtschaftliche Einheit bei den Themen wohnen und arbeiten verstehen.
Die WJ Würzburg bedanken sich für den angeregten Austausch.