Modernere Familienpolitik gefordert
Würzburg
– Die Wirtschaftsjunioren (WJ) Würzburg fordern, schnelle Konsequenzen aus dem von der Bundesregierung in Auftrag gegebenen Gutachten zur Familienförderung zu ziehen. „Kindergeld, Ehegattensplitting und andere Wohltaten haben nicht den erwünschten Effekt auf Familien.“, so Carsten Lexa, Vorstandssprecher der WJ Würzburg. Die Studie zeige vielmehr eindeutig, dass die staatliche Familienförderung Frauen benachteilige. Die WJ sprechen sich daher dafür aus, die staatliche Förderung von Rollenbildern einzustellen. Man brauche vielmehr eine moderne Familienpolitik, die den Kindern zu Gute komme, so Lexa. Die junge Wirtschaft spricht sich für die Weiterentwicklung des Ehegattensplittings und die Abschaffung des Betreuungsgeldes sowie der beitragslosen Mitversicherung in der Krankenversicherung aus.Katrin Böse, Leiterin des Arbeitskreis Bildung der WJ Würzburg, fordert zudem, gesetzliche Vorhaben zur Förderung von Frauen in Unternehmen auf Eis zu legen. „Der Staat unterstützt Mütter dabei, zu Hause zu bleiben, und verpflichtet andererseits Unternehmen mit Frauenquoten und Entgeltgleichheitsgesetzen dazu, Ungleichheiten bei den Karrierewegen auszubügeln.“
Eine moderne Arbeitswelt kennzeichne sich dadurch, dass Eltern aus freien Stücken die Möglichkeit haben, Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren. „Natürlich wünschen sich Betriebe, dass Eltern keine zu langen Auszeiten nehmen oder sogar ganz als qualifizierte und wertgeschätzte Mitarbeiter verloren gehen“, ergänzt Sven Pohle, Leiter des WJ-Arbeitskreises Wirtschaft & Politik. Deshalb biete die große Mehrheit der Mitglieder ihren Mitarbeitern viele Möglichkeiten, die Arbeitszeiten so weit wie möglich auf den Familienalltag abzustimmen. Aufgabe des Staates sei es im Gegenzug, die Kinderbetreuung so auszubauen, dass niemand zuhause bleiben muss, weil er keinen Betreuungsplatz für seine Kinder findet.