Wirtschaftsjunioren trainieren Auszubildende
Der erste Azubi-Check in Bayern fand in Gadheim auf Initiative der Wirtschaftsjunioren (WJ) Würzburg statt. Das bereits im letzten Jahr von der Initiative "Deutschland – Land der Ideen" prämierte Projekt bereitet Jugendliche an einem Wochenende intensiv auf das Berufsleben vor.
Über 110 Jugendliche hatten sich anlässlich des Würzburger Berufsinformationstages BIT der Wirtschaftsjunioren (WJ) Würzburg im Mai dieses Jahres beworben. 19 von ihnen erhielten nach einer Vorauswahl das kostenlose Training an einem Wochenende in Gadheim von den Trainern und Organisatoren der Wirtschaftsjunioren – und 15 erhielten ein Zertifikat.
"Damit weniger Jugendliche ihre Ausbildung abbrechen und einen optimalen Start erleben dürfen, benötigen sie nicht nur Eigeninitiative sondern auch Orientierung und professionelle Unterstützung – und die ist angesichts der Erfahrungen des ersten Azubi-Checks in Bayern auch notwendig.", so Projektleiterin Erika Rienecker. Besonders das "Knigge-Training" sei sehr wichtig gewesen. An den zwei Trainingstagen wurden die Jugendlichen von insgesamt acht Profis, darunter sechs ehrenamtlichen engagierter Coaches, hinsichtlich notwendiger Voraussetzungen wie Allgemeinwissen, Verhalten und Sozialkompetenz getestet, analysiert und auch trainiert.
"Zielgruppe ist der motivierte Schülerdurchschnitt", so Karl-Phillip Sorge vom WJ-Organisationsteam. Ziel und Anspruch seien, jungen Menschen eine gute Selbsteinschätzung aber auch beste Voraussetzungen für die Bewerbung und den Einstieg in den Berufsalltag mitzugeben. Teambildungsspiele wie "Heißer Draht" oder "Kippstuhl" zeigten schnell, dass sich Teams gut ergänzen können. Schwieriger hingegen empfanden die Jugendlichen Einzeltests, wie etwa den Test "Orientierung". Eine weitere Herausforderung für die Teams war die so genannte Abendaufgabe – die Vorbereitung einer selbstgewählten zehnminütigen Teampräsentation für den nächsten Morgen unter kreativem Einsatz von Wissen in Kombination mit Materialien und Techniken. "Mal versagte die Stimme, mal verlor eine Schüler den roten Faden, es war Improvisationstalent, Abstimmung im Team und viel Gelassenheit gefragt.", erklärt Rienecker. Gleichzeitig seien die Jugendlichen aber konstruktiv mit den Schwächen der Vortragenden umgegangen.
Das Team des WJ-Arbeitskreises Zukunft hat mit Hilfe engagierter Unternehmen die Möglichkeit geschaffen, das Training für die Jugendlichen kostenlos anzubieten. Das Süddeutsche Kunststoff-Zentrum (SKZ) als Hauptsponsor etwa will mit seinem Engagement an den letztjährigen Erfolg anknüpfen, als es die bundesbeste Physiklaborantin ausgebildet hatte. "Wir wollen bereits früh künftige Berufsanfänger über attraktive Branchen wie die Kunststoffbranche und über bessere Beschäftigungsbedingungen informieren.", so Elke Nann vom SKZ. Die Schirmherrschaft des Azubi-Checks in Bayern hat übrigens der Bundestagsabgeordnete Paul Lehrieder "weil die Veranstaltung eine wertvolle, nicht zu unterschätzende Dienstleistung ist". Auch die Würzburger Oberbürgermeisterin Dr. Pia Beckmann begrüßt den Azubi-Check: Schlüsselqualifikationen wie Sozialkompetenz, Teamfähigkeit, Ausdauer, Zuverlässigkeit und Umgangsformen sind für viele Arbeitgeber inzwischen mindestens genauso wichtig wie Schulnoten."
Der nächste Azubi-Check in Bayern findet im November 2007 statt.
Informationen und Kontakt: mail@erika-rienecker.de
Angehende Azubis – stark im Präsentieren (Vortrag)
Schülerinnen und Schüler stellen sich nach zwei Testtagen den Beurteilungen der Coaches.
V.l.: Karl-Philipp Sorge, Sina Weber, Erika Rienecker und Oliver Urlaub im Abschlussgespräch mit einer Teilnehmerin.
Die Teilnehmer des ersten bayerischen Azubi-Checks und ihre Coaches (Gruppenbild)