WJ Würzburg: „Würzburger Wahlarena“ fand mit Spitzenkandidaten der Oberbürgermeisterwahl statt
Politische Diskussion zur Kommunal- und Oberbürgermeisterwahl 2020
Würzburg – Die Wirtschaftsjunioren (WJ) Würzburg veranstalteten am 16.01.2020 in der „Alten Weinstube“ der Bürgerspital Weinstuben Würzburg die nach 2018 zweite Auflage ihrer „Würzburger Wahlarena“. Unter Moderation von Johannes Keppner (Radio Gong) diskutierten die vier Teilnehmer Martin Heilig (Bündnis 90 / Die Grünen), Volker Omert (Freie Wähler), Christian Schuchardt (CSU / FDP / Bürgerforum Würzburg) und Kerstin Westphal (SPD) vor gut 80 Zuhörern im Rahmen einer Podiumsdiskussion darüber, wie zukünftige Initiativen zur Fachkräftegewinnung und -sicherung für die Region aussehen. Darüber hinaus wurden die in der Region weiterhin bestehenden Probleme beim Thema Breitband- und Mobilfunkausbau und die ausbaufähige Digitalkompetenz als zentrale Hemmnisse für die Digitalisierung identifiziert. Einig waren sich die Kandidaten darin, dass die Vermittlung von Digitalkompetenz an Schulen dringend verbessert werden müsse und eine Verbesserung der Gewerbeflächen- und Wohnraumsituation erfolgen solle.
Wesentlicher Gegenstand der Diskussion waren die Themen Umwelt & Verkehr. Neben dem aktuellen Stand wichtiger regionaler Verkehrs- und Infrastrukturprojekte wie dem Ausbau der Würzburger Straßenbahnlinien ging es vor allem um die Frage, wie die Mobilität in Würzburg vor den Herausforderungen des Klimawandels und dem Hintergrund immer weiter steigender Pendlerzahlen aussehen könnte.
Amtsinhaber Christian Schuchardt machte deutlich, dass er den bestehenden „Green-City-Plan“ konsequent umsetzen will und den Verkehrsverbund ins Umland weiter ausdehnen will, um den ÖPNV zu stärken. Außerdem verwies er auf die bevorstehende Einführung des 365-Euro-Tickets für Schüler und Studenten. Mit Hilfe moderner Technik solle außerdem eine Verbesserung des Verkehrsflusses an den Ampeln erreicht werden.
Martin Heilig verwies darauf, dass die Grünen mit ihrem Wahlprogramm nicht den Individualverkehr in der Innenstadt verhindern wollen. Vielmehr müsse es vor allem für die Bewohner der angrenzenden Gemeinden um Würzburg attraktiver werden, den ÖPNV zu nutzen, um in die Innenstadt zu gelangen – deshalb müssen Park & Ride Parkplätze geschaffen und die Straßenbahn nicht nur um die Linie 6, sondern um eine weitere Linie 7 nach Lengfeld und Versbach erweitert werden. Außerdem solle der ÖPNV insgesamt preislich wesentlich attraktiver gemacht werden. Weiterhin forderte er die Schaffung neuer „Frischluftschneisen“ im Stadtgebiet.
Volker Omert plädierte unter anderem dafür, den Durchgangsverkehr zum Beispiel auf dem Stadtring einzuschränken, damit niemand mehr den Stadtring als Autobahn-Abkürzung nutzen kann. Außerdem schlug er vor, den Stadtverkehr zu entlasten, in dem man etwa die Leistenstraße – vor allem im Berufsverkehr ein Stauschwerpunkt – zur Einbahnstraße mache. Sie könnte zum Beispiel morgens zweispurig in die Innenstadt genutzt werden und nachmittags zweispurig stadtauswärts.
Kerstin Westphal schlug vor, mit der Bahn zu kooperieren, um eine S-Bahn-Verbindung in Würzburg und den umliegenden Städten zu etablieren. Hierfür sollten vor allem vorhandene Gleise genutzt werden. Außerdem regte sie an, einige Straßen in der Würzburger Innenstadt zurückzubauen, um keinen Verkehrsteilnehmer zu bevorzugen.
Im Anschluss nutzten die Veranstaltungsteilnehmer beim Get-together die Möglichkeit zum weiteren Austausch mit den Politikern.