BerufsInformationsTag 2017
Wirtschaftsjunioren und 130 Aussteller laden Schulabgänger zum BIT ein
Altenpfleger, Fachinformatiker oder doch lieber Verkäufer?
Würzburg – Über 2.700 Besucher kamen am 6. Mai 2017 dem Aufruf der Wirtschaftsjunioren (WJ) Würzburg nach und besuchten den Berufsinformationstag (BIT), der in diesem Jahr bereits zum 15. Mal in Folge stattfand. „Wir Wirtschaftsjunioren informieren Schulabgänger, Eltern und Lehrer gemeinsam mit den Ausstellern über die vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten in unserer Region“ so Susanne Cornea, BIT-Projektleiterin zum Zweck der Messe. Die Organisation des BIT erfolgt in ehrenamtlicher Arbeit durch die Mitglieder der WJ Würzburg. Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistung, Innungen und Verbände, Hochschulen, Akademien und Berufsschulen halten die ganze Bandbreite der Berufe-Welt bereit. 130 Aussteller präsentierten sich in der s.Oliver Arena und stellten insgesamt mehr als 500 Berufsbilder vor, in denen sie in der Region ausbilden.
Eröffnungsveranstaltung zum Thema Ausbildungsmarkt
Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt eröffnete den BIT um 9 Uhr mit einem Grußwort, bevor er gemeinsam mit Eugen Hain, Leiter der Agentur für Arbeit Würzburg, Max-Martin W. Deinhard, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Würzburg-Schweinfurt, Rainer Ziegler, Ausbildungsleiter bei MIWE Michael Wenz GmbH, Arnstein, und Andreas Möller, Vorstandssprecher 2017 der WJ Würzburg in eine Talkrunde zur aktuellen Situation und den Zukunftsaussichten auf dem mainfränkischen Ausbildungsmarkt startete.
Kritisiert wurde, dass zu viele Eltern ihre Kinder zu Abitur und Hochschulreife drängen, obwohl deren Neigungen und Talente auch ohne Hochschulabschluss sehr gute Karrierechancen ermöglichten. „In wenigen Jahren ist eine Akademikerschwemme absehbar – daher benötigen wir jetzt mehr junge Leute, die eine Ausbildung machen.“ so Eugen Hain.
Herr Deinhard kann dies ebenfalls bekräftigen: „Mit unserer Initiative „Elternstolz“ möchten wir die Ausbildung weiter in den Fokus der Schulabgänger rücken.“ Nicht für jeden sei das Studium die einzige Option und der Blick über den Tellerrand lohne sich. Die duale Ausbildung bedinge die Nähe zum Unternehmen und stelle damit vielfach einen Wettbewerbsvorteil bei der späteren Jobsuche dar.
Die Herausforderung, junge Menschen rechtzeitig auf ihren Einstieg ins Berufsleben vorzubereiten, sehen auch die Wirtschaftsjunioren und wollen dies den Jugendlichen mit dem BIT so einfach wie möglich machen.
Weiterer Schwerpunkt der Diskussion war die Integration von Flüchtlingen in den Ausbildungsmarkt. Wo liegen die Voraussetzungen, Chancen und Schwierigkeiten, Flüchtlinge in einen Ausbildungsbetrieb zu integrieren? Dazu konnte Herr Ziegler aus eigener erfolgreicher Erfahrung berichten, da bei MIWE bereits zwei Flüchtlinge erfolgreich als Auszubildende integriert werden konnten – im September wird der dritte Flüchtling eine Ausbildung beginnen.
BIT ist eine Marke in der Region
„Würzburgs größte Ausbildungsmesse hat sich zu einer Marke entwickelt und steht fest in den Kalendern der Aussteller und vor allem auch von unzähligen Schülern, die sich vor Ort über ihre beruflichen Zukunftschancen in Würzburg und Umgebung informierten wollen.“, freut sich Andreas Möller. „Die Aussteller geben am BIT ihr Bestes – sie überzeugen die jungen Besucher mit ausgefallenen Präsentationen, motivierten Azubis, die auf die Azubis von morgen zugehen, ihnen von den eigenen Erfahrungen mit dem Ausbildungsbetrieb auf Augenhöhe berichten sowie mit attraktiven Aktionen, Giveaways und Informationsbroschüren.“
Die Jugendlichen haben neben dem direkten Kontakt zu den Unternehmen der Region auch vielfach die zusätzlichen Angebote der WJ genutzt, Bewerbungsmappen zu überprüfen bzw. zu verbessern oder ein Test-Vorstellungsgespräch zu absolvieren.
Weiterhin waren den Jugendlichen Möglichkeiten geboten, Vorträge zu ausbildungsrelevanten Themen zu hören und gratis professionelle Bewerbungsfotos zu erhalten.
500 Ausbildungsberufe aus allen Sparten
Das Ausstellerangebot auf dem BIT war wie jedes Jahr enorm und reichte vom kleinen Nischenanbieter bis hin zu großen Unternehmen wie s.Oliver, flyeralarm, dm Drogeriemarkt oder der AOK. Zudem vertreten waren wie in den letzten Jahren auch wieder die Bundeswehr, zahlreiche Innungen sowie mehrere Schulen, die ihre Ausbildungsangebote vorstellten. Insgesamt gab es eine große Vielfalt an Berufsbildern aus Handel, Handwerk, IT, Medizin und den sozialen Berufen.
„Unternehmen und Betriebe suchen zum Teil händeringend qualifizierte Mitarbeiter und das Finden wird immer schwieriger“, erklärt Holger Metzger, Vorstandsmitglied der WJ Würzburg und Leiter des Arbeitskreises Bildung. Arbeitgeber müssen mehr denn je aktiv für sich werben – eine große Herausforderung für die Betriebe, eine komfortable Situation für die Ausbildungsplatzsuchenden. Mit dem BIT bieten die WJ Würzburg alljährlich eine ideale Plattform für beide Seiten.
Positives Fazit
Fazit von Susanne Cornea: Auch im 15. Jahr seines Bestehens ist der Berufsinformationstag der WJ Würzburg die Ausbildungsmesse schlechthin in Würzburg und Umgebung. Egal ob Aussteller oder Besucher, Sponsoren oder die Organisatoren, alle sind davon begeistert, dass die Veranstaltung der WJ einen wichtigen Beitrag leistet, Jugendlichen den ersten Schritt ins Berufsleben zu erleichtern und den Betrieben hilft, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen.
Klar ist, dass die über Jahre immer weiter gewachsene Veranstaltung dem ehrenamtlichen BIT-Organisationsteam der WJ Würzburg einiges an Engagement abverlangt. Um für den Ansturm im nächsten Jahr gewappnet zu sein, sind die Wirtschaftsjunioren Würzburg immer auf der Suche nach neuen Mitgliedern, die für diese und andere Aufgaben brennen und aktiv etwas tun möchten. Kontaktdaten finden Interessierte auf der Homepage der WJ www.wj-wuerzburg.de.