Wirtschaftsjunioren kritisieren geplante Erbschaftsteuerreform
Würzburg – Die Wirtschaftsjunioren (WJ) Würzburg fordern Freistaat und Bundesländer auf, bei der Erbschaftsteuer die Notbremse zu ziehen und ihre Zustimmung zu der Reform zu verweigern. „Die geplanten Rahmenbedingungen sind gerade für mittelständische Unternehmen nicht tragbar.“, sagt Miriam Weihprecht, Vorstandsmitglied der WJ Würzburg. „Hier werden jungen Unternehmern, die das Familienunternehmen weiterführen wollen, Steine in den Weg gelegt.“
Die Reform werde dazu führen, dass junge Unternehmer über Jahre in ihren Entscheidungen eingeschränkt werden, dass sie einen noch größeren bürokratischen Aufwand haben und noch mehr externe Beratung brauchen. Gleichzeitig würde die finanzielle Belastung der Unternehmen im Erb- oder Schenkungsfall weiter steigen. Werde die Reform wie aktuell geplant umgesetzt, würden viele Unternehmensübergaben scheitern.
Die Zusage, dass Unternehmen nicht stärker belastet werden, werde nicht eingehalten, erklärt Miriam Weihprecht, selbst Familienmitglied des Familienunternehmens Töpfer Salate GmbH aus Albertshofen mit rund 100 Mitarbeitern. „Ein Problem ist aus unserer Sicht vor allem der bürokratische Aufwand.“, sagt sie und gibt ein Beispiel: Der ganze Gesetzentwurf sei durchwirkt vom Geist der Planung und Kontrolle. So soll der Steuererlass künftig nur dann gewährt werden, wenn der Betrieb 15 Jahre lang fortgeführt wird und zehn Jahre lang die Lohnsumme nicht unter 70 Prozent des indexierten Anfangswertes sinkt.
Die Wirtschaftsjunioren fordern die Bundesländer deshalb auf, schnell die Notbremse zu ziehen und das Gesetz zu stoppen. „Wenn es der Politik nicht gelingt, ein handhabbares Gesetz zu schaffen, dann muss die Erbschaftsteuer abgeschafft werden.“, so Weihprecht. Nur so könne ein neues Bürokratiemonster für Unternehmer verhindert werden.